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Die feine englische Art

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Mode aus englischem Tweed

British Tweed

Der Stoff der englischen Aristokraten

Wenn es einen Stoff gibt, der wie kein anderer für britische Tradition und Langlebigkeit steht, dann ist es Tweed. Ursprünglich geschaffen, um dem rauen englischen Wetter zu trotzen, hat er sich längst seinen Platz in der modernen Mode erobert. Aber was macht den englischen Wollstoff so besonders? Und wie konnte er sich über die Jahrhunderte hinweg behaupten? Erfahren Sie mehr über das Geheimnis dieses britischen Klassikers und entdecken Sie die Highlights unserer Tweedkollektion.

Tweed

Fünf Eigenschaften & Varianten

  • Tweed aus reiner Schurwolle ist besonders wärmend, strapazierfähig und langlebig
  • englische und schottische Tweed-Weber nutzen noch natürliche Färbemethoden
  • der dicht gewebte Tweedstoff ist wasserabweisend und knitterarm
  • das Wollwachs Lanolin bildet einen Schutzfilm und macht Tweedwolle weniger anfällig für Schmutz
  • das Streichgarngewebe ist eine elegante Alternative zur Outdoormode aus Wollwalk oder Fleece

Noch heute leiten sich die Bezeichnungen für feine Tweedstoffe von ihrem Herkunftsgebiet ab. Farbe, Muster und Gewicht des Tweeds unterscheiden sich je nach Region.

Harris Tweed

Bekanntester Vertreter unter den Tweedstoffen ist sicher der Harris Tweed. Der schottische Tweed von den Äußeren Hebriden ist als einziger markenrechtlich geschützt. So dürfen nur auf den Hebriden-Inseln handgewebte Schurwollstoffe als Harris Tweed verkauft werden. 

Donegal Tweed

Tweedstoffe aus Donegal-Garn stammen aus dem gleichnamigen County im Norden der Republik Irland. Charakteristisch für den irischen Tweed sind die farbigen Noppen, die dem Tweed seinen authentischen Look verleihen. Anders als der Harris Tweed aus Schottland werden die irischen Tweeds nicht mehr ausschließlich von Hand gewebt.

Yorkshire Tweed

Der englische Tweed aus Yorkshire ist etwas leichter und feiner als seine Cousins aus Schottland und Irland. Tweedweber wie Abraham Moon & SonsMarling & Evans, und Mallalieu of Delphs sind bekannt für ihre hochwertigen Tweeds in modernen Designs und kühnen Farbkombinationen.

Shetland-Tweed

Wer einen besonders robusten und dennoch leichten, weichen Tweed sucht, der kommt an diesem schottischen Tweed nicht vorbei. Denn die feine, weiche Wolle der Shetlandschafe ist besonders wetterfest und hält widrigsten Bedingungen stand. 

Wie wird Tweed hergestellt?

Charakteristisch für die traditionellen Tweedstoffe sind die schönen Melange-Garne, die dem Gewebe seine unverkennbare Farbgebung verleihen. Sie beeinflussen die Optik und Haptik des Tweeds. Die Wollgarne werden in einem aufwändigen Verfahren gefärbt. Ungefärbte und gefärbte Fasern werden sorgfältig gemischt. Jeder Tweedweber hat sein eigenes Rezept für die Färbung der Tweedgarne. Entscheidend für die Stärke und Elastizität des Tweedgewebes ist die Drehung des Garns beim Spinnen. Tweed wird im Gegensatz zum Feinstrick aus grobem, locker gesponnenem Garn hergestellt. Es verleiht dem Schurwoll-Tweed seinen charakteristischen Look. Die klassischen Tweedmuster wie Fischgrat, Glencheck, Hahnentritt und das Schottenkaro entstehen beim Weben der Tweedstoffe.

TIPP

Echten Tweed erkennen Sie an seinem hohen Stoffgewicht (560 Gramm pro Meter). Zum Vergleich: Lammwolle ist mit knapp 400 Gramm wesentlich leichter.

Ein Tweedsakko aus reiner Schurwolle ist schwerer und vor allem auch robuster als ein Sakko aus einem Wollgemisch mit künstlichen Fasern wie Polyester. 

 

 

TIPP

Tweed-Stoffe für den Sommer

Wenn Sie auch im Sommer auf feine Tweedstoffe nicht verzichten wollen, dann sind Tweedgewebe aus Seide und Wolle genau das Richtige. Schon ein kleiner Seiden- oder Leinenanteil macht den Schurwolltweed sommertauglich. Frische Farben, ein leichtes Futter und schon ist die Tweedjacke eine edle Alternative zum Leinenblazer. Besonders für dienjenigen, die bei Sommerblazern den Knittereffekt von Leinen nicht schätzen. 

Great Britain's Finest

Entdecken Sie unsere Lieferanten für feinsten Tweed

Harrris Tweed ist das Material für hochwertige Tweedmode. Entdecken Sie ausgewählte Stücke der aktuellen Kollektion.

John Hanly arbeitet nur mit irischen Webern zusammen, die seinen hohen ethischen und ökologischen Ansprüchen genügen. 

Die besonders weiche Haptik der Tweedgewebe von Abraham Moon & Sons überzeugt seit fast 200 Jahren Kundinnen und Kunden weltweit. 

Mit seinen irischen Tweedstoffen verbindet Magee of Donegal traditionelle Handwerkskunst und aufregende zeitgenössische Designs. 

Der Tweed aus Oldham, Lancashire kommt ohne Azofarbstoffe aus. Mallalieus of Delph legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und recycelt überschüssige Produktionsmengen.

Tweed-Tradition

Estate Tweed & Chanel

Richtig in Mode kam Tweed, nachdem Queen Victoria und ihr deutscher Mann Albert Schloss Balmoral, noch heute schottischer Feriensitz der Königsfamilie, erworben hatten. Damals wurde alles „Schottische” bei den englischen Adelsfamilien sehr beliebt. Jede Familie wollte ihren eigenen Landsitz im Norden und, analog zu den Tartanstoffen der schottischen Clans, auch einen eigenen Tweed in unverkennbarer Farbgebung haben. So entstand der "Estate Tweed".

Doch warum ist Tweed noch heute so populär? Außerhalb Großbritanniens wurde Tweed erst so richtig bekannt, als ihn Modedesigner wie Coco Chanel und Christian Dior mit Pariser Chic verbanden. Nun wurde die unscheinbare Jagdbekleidung aus England auch für die Damenwelt tragbar. Heute gilt das Chanel-Kostüm mit Tweedrock und passender Tweedjacke als Inbegriff stilvoller weiblicher Eleganz.

Modern British Tweed Fashion

Zwei moderne englische Designer/innen lösten einen wahren Boom für Tweedstoffe aus. Vivienne Westwood bediente sich 1987 beim britischen Mode-Erbe mit ihrer Harris Tweed Collection. Figurbetonte Tweed Jackets inspiriert von den Schneidern der Savile Row wurden zu Klassikern der Westwood Winter-Kollektionen. Westwood ließ sich vom Emblem der Harris Tweed Authority zum Design ihres eigenen Logos inspirieren. Sie ergänzte den stilisierten Orb mit Malteserkreuz um den Ring des Planeten Saturn. Alexander McQueen inszenierte in seiner Kollektion von 2006 maßgeschneiderte Tweedkostüme in hellen Farbschattierungen mit Federn und elfenbeinfarbenem Tüll. 

Der neue "urbane" Tweed wird in leichterer Qualität und leuchtenden Farben angeboten. Besondere Beschichtungen ermöglichen Hi-Tech Tweeds, die perfekt auf die Bedürfnisse der Kundschaft angepasst sind. So bietet die schottische Manufaktur Halley Stevensons einen Tweedstoff mit spezieller Wachsbeschichtung an. Ähnlich wie die berühmten Wachsjacken wird der Tweed dadurch wasserundurchlässig.

TIPP

Tweed oder Tweel?

Wie der Stoff zu seinem Namen kam

Vielleicht ist das nur gut erfunden, aber angeblich heißt Tweed, der britischste aller Stoffe, in Wirklichkeit „tweel”, zu Deutsch „Twill”. Laut der Legende konnte ein Londoner Kaufmann um 1830 die Schrift auf der Rechnung nicht lesen und meinte, das Material sei nach dem schottischen Fluss Tweed benannt. Seitdem trägt der Wollstoff, der wie geschaffen ist fürs britische Klima, diesen Namen.