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Der Blazer-Styleguide

Für den MODE-KLASSIKER

Wie kann ich Karoblazer stilvoll kombinieren? Und welcher Blazer passt am besten zu meiner Figur? Alle Fragen rund um den Klassiker der englischen Damenmode beantworten wir Ihnen in unserem umfangreichen Styleguide. 

Englische Blazer sind vielfältig, vom traditionellen Tweedblazer aus Schurwolle bis hin zur lässigen Blazerjacke oder dem stilvollen Blazermantel. Doch was macht den englischen Stil eines Blazers aus? Entdecken Sie die besonderen Merkmale des englischen Stils und erfahren Sie, auf welche Qualitätsmerkmale Sie bei Damenblazern achten sollten.

Der klassische englische Blazer

Sieben traditionelle Merkmale

  • taillierte Silhouette mit betonter Taille
  • charakteristisches, steigendes Revers (meist als Spitzfasson)
  • traditioneller Einreiher mit zwei oder drei Knöpfen
  • aufgesetzte Pattentaschen und eine Billetttasche
  • Rückenschlitze für Bewegungsfreiheit
  • klassische Farbpalette: Navy, Grün- und Brauntöne, Grau
  • traditionelle Muster: feiner Fischgrat, Glencheck oder Windowpane, Hahnentritt & Tartans

Wie erkenne ich hochwertige Damenblazer?

Sieben Qualitätsmerkmale

  • Das Material: Hochwertige Damenblazer werden aus Naturfasern wie Schurwolle, Leinen, Baumwolle oder Seide gefertigt. Der Stoff sollte eine gleichmäßige Färbung aufweisen.
  • Griff & Fall: Hochwertige Schurwolle oder Tweed hat einen festen, aber weichen Griff. Leinen knittert edel und fühlt sich kühl an. Der Stoff sollte schön fallen und nicht steif wirken.
  • Die Webdichte: Ein dicht gewebter Stoff ist langlebiger und formstabiler.
TIPP

Wusstest du schon, dass Mischgewebe die Qualität der Blazer nicht mindern? Im Gegenteil, Schurwolle im Mix mit leichter Seide machen Seidentweedblazer sommertauglich. Und ein Mix aus Baumwolle und Leinen verbindet die besten Eigenschaften der beiden Naturfasern.

  • Die Nähte: Sie sollten gerade, sauber und flach sein. Passgenaue Abnäher und das Fehlen loser Fäden sind ebenfalls ein Qualitätsmerkmal. Muster sollten symmetrisch sein und an den Nähten (besonders an Schultern und Taschen) präzise aufeinandertreffen.
  • Das Futter: Ein guter Blazer besitzt ein Teil- oder Ganzfutter, oft mit einem glatten, atmungsaktiven Stoff wie Viskose. Das Futter sollte sauber eingenäht sein und genügend Spiel haben, damit es nicht spannt, wenn Sie sich bewegen.
  • Knöpfe und Knopflöcher: Echte Horn-, Perlmutt- oder Steinnussknöpfe sind ein klares Zeichen von Qualität. Die Knopflöcher sollten sauber gestochen und nicht ausgefranst sein. Ein besonderes Detail sind "Kissing Buttons" (sich leicht überlappende Knöpfe am Ärmel) oder sogar funktionstüchtige Ärmelknöpfe.
  • Kragen und Revers: Das Revers sollte sanft gerollt sein und flach auf der Brust aufliegen. Ein Filz-Unterkragen (oft in einer Kontrastfarbe) hilft dem Kragen, seine Form zu bewahren und ist ein klassisches Merkmal hochwertiger Schneiderei.
TIPP

“The English blazer is more than just a jacket; it’s a symbol of decorum and tradition. It’s meant to look relaxed and casual, but also to show respect for the occasion. That’s why it has endured—it’s as versatile as it is dignified.”

G. Bruce Boyer, Moderedakteur für  Town & Country, GQ, Esquire u.a.

 

Damenblazer für jede Gelegenheit

Drei Stile, ein Klassiker

Der Blazer ist ein wahres Chamäleon der modernen Damengarderobe. Doch wie gelingt das perfekte Outfit für jede Gelegenheit? Wir zeigen Ihnen drei grundlegende Stilrichtungen, mit denen Sie den britischen Klassiker immer wieder neu und authentisch interpretieren – vom lässigen Stadtbummel bis zum formellen Anlass.

Classic Country Look

Er ist der Klassiker des British Style: der Karoblazer. Klassisch mit Flanell- oder Wollhose und einem Strickpullover aus feiner Kaschmir- oder Lammwolle kombiniert. Besonders harmonisch wirkt der Country-Blazer im Lagenlook, wenn Sie in der gleichen Farbfamilie bleiben und verschiedene Erdtöne miteinander kombinieren.

TIPP

Spiel mit Proportionen: Spannende Kontraste lassen sich mit einem langen Blazermantel zum Minirock oder dem taillierten, eng anliegenden Blazer zur Culotte oder Marlenehose mit weitem Bein erzielen. 

Modern City Look

Dieser Stil fängt die coole Eleganz der Londoner Straßen ein. Im Mittelpunkt steht oft ein Oversized-Blazer oder ein Modell im "Boyfriend"-Schnitt. Er verbindet klassische Tweedmuster wie das Fischgrat mit einer entspannten Silhouette. Wer bewusst mit Konventionen brechen und trotzdem British Understatement zelebrieren will, kombiniert ein legeres Streifenshirt oder ein Printshirt zu einer gut sitzenden Jeans mit dem Oversize-Blazer.

TIPP

Britisches Styling-Geheimnis: Gekonntes Understatement. Für den lässigen “Undone”-Fit sollte der Oversized-Blazer an den Schultern gut sitzen, ansonsten aber bewusst locker und entspannt fallen. Lässig hochgeschobene Ärmel unterstreichen die nonchalante Attitüde und lenken den Blick auf das schmale Handgelenk. Weiße Sneaker, Lackleder-Loafer oder robuste Biker Boots verleihen dem Look jeweils eine subtile dynamische oder rockige Note.

Formell & Souverän

Für das Büro, wichtige Termine oder Familienfeiern ist der formelle Blazer die erste Wahl. Klassisch in Blau oder Schwarz ist er der Inbegriff von professioneller Eleganz. Bei diesem Look kommt es auf einen perfekt taillierten Schnitt, klare Linien und klassische, dezente Farben an. Ein unifarbener, perfekt sitzender Blazer ist das Fundament der professionellen Damengarderobe und verleiht Ihnen eine souveräne Ausstrahlung.

TIPP

Anders als beim City und Country Look ist hier Präzision und Stilbewusstsein entscheidend. Der Blazer sollte wie eine zweite Haut sitzen, Schultern und Taille betonen. Im Gegensatz zum Layering Look gilt hier, weniger ist mehr. Eine fließende Seidenbluse zur schmal geschnittenen Stoffhose oder der klassische Bleistiftrock, dazu elegante Pumps oder Loafer unterstreichen den professionellen Auftritt.

Blazer-Passform & Kombi

Wie sitzt der Damenblazer perfekt?

Eine perfekte Passform hängt von der Skelettstruktur, den Körperproportionen der Trägerin und dem Material des Blazers ab. Erst in der perfekten Abstimmung aller drei Aspekte entsteht ein harmonisches Gesamtbild.

Die Schulterpartie

An der Spitze unserer „Passform-Hierarchie“ steht die Schulterpartie. Ihr korrekter Sitz ist Grundlage für die gesamte Silhouette des Blazers und ist nicht verhandelbar. Die Schultern müssen perfekt sitzen. Die Schulterpartie fungiert als das „Chassis“ des Blazers, von dem aus der gesamte Stoff fällt und die Silhouette der Trägerin geformt wird. Sie ist eine komplexe, dreidimensionale Struktur, die aus der Schulternaht, dem Schulterpolster, der Einlage (oft aus Rosshaar oder Vlies) und dem Ärmeleinsatz besteht.

Für einen korrekten Sitz muss der „Schulterpunkt“ – die Naht, die den Rumpf des Blazers mit dem Ärmel verbindet – genau auf dem Acromion, dem äußersten Punkt des Schulterknochens, aufliegen. Ein Überhang führt dazu, dass der Blazer zu groß wirkt und Dellen am Oberarm entstehen, während eine zu schmale Schulterpartie die Bewegungsfreiheit einschränkt und den Stoff unter Spannung setzt, was zu unschönen Querfalten führt. Die Schulterpolster geben die Form vor und sollten die natürliche Linie der Schulter ergänzen, nicht überzeichnen. Der Ärmeleinsatz muss korrekt eingenäht sein, um einen glatten Fall ohne Einbuchtungen zu gewährleisten. Jede dieser Komponenten ist präzise aufeinander abgestimmt, um die Balance und den Fall des gesamten Kleidungsstücks zu bestimmen.

TIPP

"Size Up and Tailor Down“-Falle: Der oft gehörte Ratschlag, den Blazer einfach eine Nummer größer zu bestellen, erweist sich oft als teurer Fehler. Denn passt die Schulterpartie nicht, lässt sich der Blazer nur sehr schwer, aufwendig und kostenintensiv auf die eigene Figur anpassen. Daher sollten Sie bei der Anprobe besonders auf die Schulterpartie achten.

Die vier häufigsten Passformprobleme

bei Blazern

1. Das „X-Kreuz“: 

Wenn der Blazer geschlossen wird, zieht sich der Stoff vom Knopf in diagonalen Linien über den Oberkörper und bildet ein sichtbares „X“. Hier ist der Blazer meist an der Brust zu eng. Oder die Knopfposition ist für die individuelle Torsolänge ungünstig gewählt. So entsteht die Spannung an der falschen Stelle.

2. Die „Nackenfalte“: 

Eine horizontale Falte bildet sich direkt unterhalb des Kragens im oberen Rückenbereich, zwischen den Schulterblättern. Der Blazer ist zu groß. Damen mit einem geraden Rücken kennen das Problem. Sie haben im oberen Rückenbereich weniger Rundungen, als der Schnitt des Blazers vorsieht. Was zu einem Längenüberschuss und Faltenbildung führt.

3. Das „klaffende“ Revers

Das Revers hebt sich von der Brust ab und bildet eine sichtbare Lücke, insbesondere bei Bewegung. Auch hier ist der Blazer zu groß. Paradoxerweise ist ein klaffendes Revers oft ein Zeichen dafür, dass der Blazer im Brustbereich zu klein oder falsch ausbalanciert ist. Ein breiter oder muskulöser Brustkorb drückt die Vorderteile des Blazers auseinander, wodurch sich das Revers nach außen wölbt.

4. „Schulterdellen“

Eine Delle oder ein Einbruch des Stoffes entsteht am Oberarm, direkt unterhalb der Schulternaht. Der Blazer ist zu groß oder die Schulterpolster sind schlecht positioniert. Häufigste Ursache ist eine Diskrepanz zwischen der Ärmelneigung ("sleeve pitch") und der Ärmelhaltung der Trägerin. Ist die Haltung leicht nach vorne oder hinten geneigt und entspricht nicht dem Winkel in dem der Ärmel in das Ärmelloch eingenäht wurde, entstehen Spannungen oder schlaffe Stellen im Stoff. Die sich als Dellen manifestieren.

"Mein Blazer passt im Stehen perfekt, ist aber im Sitzen extrem unbequem!"

Das Komfort-Paradoxon

Drei Tipps:

1. Die Rolle des Armlochs (Scye)

Der wichtigste Faktor für Komfort und Bewegungsfreiheit ist die Form und Position des Armlochs, im Fachjargon „Scye“ genannt. Ein hoch und relativ eng geschnittenes Armloch – ein Kennzeichen hochwertiger Schneiderkunst – ermöglicht eine große Bewegungsfreiheit der Arme, ohne dass der gesamte Rumpf des Blazers nach oben gezogen wird.

2. Der „Umarmungs-Test“

Beim Anprobieren sollte es möglich sein, die Arme vor der Brust zu verschränken oder sich nach vorne zu beugen, als würde man jemanden umarmen. Wenn dabei ein starkes Spannungsgefühl über dem Rücken oder an den Schultern auftritt, ist der Blazer zu eng geschnitten und wird im Alltag einschränken.

3. Sitzen versus Stehen

Blazer wurden für eine stehende Haltung geschneidert. Beim Hinsetzen verlängert sich der Rücken, die Schulterblätter spreizen sich und die Hüften werden breiter. Ein eng anliegender Blazer wird sich daher im Sitzen zwangsläufig spannen. Aus diesem Grund sollte ein einreihiger Blazer für mehr Tragekomfort beim Hinsetzen immer aufgeknöpft werden.

TIPP

Ein weit verbreitetes Missverständnis: 

Der Blazer sollte nicht die gleiche Bewegungsfreiheit wie eine Strickjacke besitzen. Ein gewisses Maß an Einschränkung ist normal. Blazer, die „perfekt“ passen, sind in den Armen einschränkend und nicht wirklich dafür gemacht, volle Bewegungsfreiheit zu bieten.

Lösungen für vier verschiedene Körperformen

Formen & unterstützen

Wie sollte ein Blazer bei einer großen Oberweite sitzen, ohne wie ein Zelt zu wirken?

Das Kernproblem: 

Ein Blazer, der über der Brust passt, ist in den Schultern und der Taille oft viel zu weit, was zu einer unförmigen, kastigen Silhouette führt. Umgekehrt spannt ein Modell, das an Taille und Schultern passt, über der Brust, lässt die Knöpfe unter Spannung stehen und das Revers klaffen. 

Lösungen:

  • Priorisieren Sie die richtige Passform am Brustpunkt. Der Blazer muss sich über der vollsten Stelle der Brust ohne Spannung schließen lassen. Das Revers muss dabei flach anliegen und darf nicht abstehen.
  • Suchen Sie nach Modellen mit vertikalen Formungsnähten wie Wiener Nähten oder Brustabnähern. Sie sind ideal, da sie die Form bereits vorgeben und eine dreidimensionale Passform ermöglichen.

Wie schaffe ich Raum für breite Schultern und eine schmale Taille?

Das Kernproblem: 

Ein signifikanter Unterschied („Drop“) zwischen dem Schulter-/Brustumfang und dem Taillenumfang. Ein Blazer, der über die Schultern passt, wirkt im Rumpfbereich oft weit und formlos.

Lösungen:

  • Vermeiden Sie große Schulterpolster. Sie betonen breite Schultern unvorteilhaft.
  • Betonen Sie Ihre V-Figur mit einem einreihigen Zwei-Knopf-Blazer. Eine etwas tiefere Knopfposition streckt den Oberkörper und unterstreicht die natürliche V-Form. Ein schmales Revers hilft ebenfalls, die Schulterpartie optisch zu verschmälern.

Welche Blazerform steht Frauen mit breiten Hüften und schmaler Taille?

Das Kernproblem: 

Der Saum des Blazers endet häufig genau auf der breitesten Stelle der Hüfte, was diese optisch noch verbreitert. Gleichzeitig ist die Taille oft zu weit geschnitten, um die Figur zu definieren.

Lösungen:

  • Der Saum muss entweder deutlich oberhalb der breitesten Stelle der Hüfte enden (wie bei einem Cropped Blazer) oder deutlich darunter (wie bei einem Blazermantel oder Gehrock). Faustregel: mindestens 10–15 cm über oder unter dieser Zone.
  • Ein stark taillierter Ein-Knopf-Blazer, dessen Knopf auf der Höhe der natürlichen Taille sitzt, ist ideal, um die schmalste Stelle des Körpers zu betonen.
  • A-Linien-Blazer und Modelle im Reiterstil können sehr vorteilhaft sein, da sie die Hüften umschmeicheln.

Welche Blazer stehen Damen mit einem kurzen Oberkörper?

Das Kernproblem: 

Standard-Blazer können den Oberkörper optisch noch weiter verkürzen und die Beine unproportional lang erscheinen lassen.

Lösungen:

  • Strategie 1: Beine optisch verlängern mit einem Cropped oder Kurzblazer. Beide heben die visuelle Taille an. Können aber den kurzen Oberkörper durch ihre klare Abgrenzung noch kompakter wirken lassen.
  • Strategie 2: Mit einem langen Blazer die tatsächliche Taillenhöhe kaschieren. Ein Longblazer über einer monochromen Farbsäule (Oberteil und Hose oder Rock in gleicher Farbe), erzeugt eine ununterbrochene vertikale Linie und suggeriert so einen längeren Oberkörper.

Winterblazer aus Wolle und Tweed

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Damenblazer aus Harris Tweed

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Sommerblazer aus Leinen und Baumwoll-Jersey

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Woher kommt der Blazer?

Der Blazer in Großbritannien

Jacketts in der einen oder anderen Form gibt es seit dem 18. Jahrhundert (damals hießen sie im Deutschen aber „Rock“). Der Begriff "Blazer" taucht erst im 19. Jahrhundert auf. Er stammt aus dem Englischen und fand bei den Ruderclubs der Universitäten Verwendung: "to blaze" heißt "leuchten", und dafür waren die ersten Blazer auch da. Dank ihrer auffälligen Farbe – das Original soll aus Cambridge kommen und war knallrot – halfen sie dem Publikum am Flussufer, die Teams auseinanderzuhalten. Diese Blazer waren natürlich eher weit und sportlich geschnitten.

In Großbritannien ist der Blazer Teil der Schuluniform. In dunkelblau, grau, dunkelrot oder dunkelgrün und verziert mit dem Wappen der Schule soll er das Zusammengehörigkeits-Gefühl der Kinder stärken und sie daran erinnern, dass sie ihre Bildungseinrichtung repräsentieren. Ein "Trailblazer" ist übrigens ein Vorreiter oder Pionier. Nicht zu verwechseln mit dem Trailblazer von Chevrolet, einem amerikanischen SUV.